Schlesische Küche auf moderne Art
Selbst ich, als Verfechter von altmodischen Saugmotoren und Nabenschaltungen, habe inzwischen den Schritt gewagt mir eine Induktionskochplatte zu besorgen. Und was bietet sich da besser an als diese moderne Art des Kochens an einer schlesischen Oberrübensuppe zu testen. Also was braucht man für 2 Personen dazu:
1 Oberrübe (Kohlrabi) ganz wichtig mit Blättern
3 mittelgroße Kartoffeln (am besten Linda aus Altsachsen)
1 deutsche Zwiebel
Ca. 800 ml Gemüsebrühe
2-3 westfälische Mettenden
1 Lorbeerblatt
1 kleines Stück deutsche Markenbutter (oder vom niederländischen Nachbarn)
1 EL deutsches Mehl
Etwas ÖL
Salz
Pfeffer
Was mich besonders an diesem Gericht imponiert hatte, dass die Blätter des Kohlrabis auch verwendet verwenden und nicht nur als Karnickelfutter dienen. In einer Zeit, wo sogenannte Lifestyleprodukte nur noch für die Mülltonne gekauft werden, ist dies eine besondere Abwechslung.
Aber nun zum Kochen mit der Induktionsplatte. Man muss vorher erwähnen, dass ich noch nie auf Gas gekocht habe und bisher nur Elektroherde benutzt habe. Aber ich war doch erstaunt, wie schnell der Topf warm wird.
Wir blanchieren zunächst die Blätter des Kohlrabis in kochendem Wasser für 3-4 Minuten.
Schon beim erwärmen das Wasser(was mit der Induktionsplatte wirklich sehr schnell geht), schneiden wir schon die Kartoffeln und den Kohlrabi in Würfel. Die Zwiebel würfeln wir klein und die Mettenden schneiden wir in Scheiben.
Die blanchierten Kohlrabi Blätter hacken wir etwas, diese geben dem Gericht den besonderen Kick!
Wir erhitzen etwas Öl in einem Topf und lassen zunächst die Mettenden etwas anschwitzen. Danach geben wir die Zwiebeln dazu und lassen sie glasig werden. Dann kommt das Gemüse dazu und wir lassen es auch etwas andünsten.
Anschließend die Brühe zugießen und ein Lorbeerblatt mit kochen lassen. Dann das Gemüse ca. 20 Minuten lang weichkochen.
Nun stellen wir in einem anderen Topf eine Mehlschwitze aus etwas Butter und 1 EL Mehl zum Andicken der Suppe her und geben es zu der Suppe.
Jetzt noch behutsam je nach Geschmack die Oberrübensuppe eindicken lassen, wir wollen ja nicht das Gemüse zerkochen. Zum Schluss noch nach Bedarf Salzen und Pfeffern und das Lorbeerblatt herausfischen.
Dazu schmeckt ein ostwestfälisches Lagerbier.
Ich muss zugeben, dass die schlesische Hausfrau wohl eine Brühe aus Suppenfleisch hergestellt hätte und auch das Suppenfleisch gleich dafür benutzt hätte. Aber die Mettenden haben sich in der westfälischen Küche für Eintöpfe bewährt und sollten auch bei schlesischen Gerichten ihren Platz haben.