Glatzer Apfelklöße
aus dem Buch "Schlesien, das große Buch der Familienrezepte"
Der urkundlich älteste belegte Ort Schlesiens, 981, ist Glatz im südschlesischen Talkessel gelegen. Geschichtlich gehörte es immer mal zu Böhmen und dann wieder zu Preußen.
Das folgende Rezept stammt aus der Sammlung von Elsa Topf. Es handelt sich um eine süße Hauptspeise!
Elsa Topf kam 1902 in Glatz zur Welt. Der Vater war ein Leutnant, der aber Mutter und Kind verließ. Elsas Mutter arbeitete als Verkäuferin und lebte bis zum 8. Lebensjahr von Elsa bei ihren Eltern Oskar und Maria Topf.
Elsa selbst arbeitete später als Sekretärin und die Familie mit Mutter und den Großeltern blieb in Glatz. Sie sammelte viele schlesische Rezepte, eines davon sind die "Glatzer Apfelklöße". Mit der Mutter, die bei Juwelier Hampel arbeitete, unternahmen sie von 1925 bis 1933 viele Ausflüge mit dem Auto in die Gegend um Glatz. Diese Zeit beschrieb sie als sehr schön.
1944 erfolgte die Vertreibung ins thüringische Meuselwitz, wo sie 1983 starb.
Zum Gericht, man benötigt(f. ungefähr 6 Personen):
- 750g Äpfel
- 450g Weizenmehl
- 2 rohe Kartoffeln
- 2 Eier
- 30g Butter
- 1 Päckchen Backpulver
- etwas mehr als 1/8 l Milch
- 1 Prise Salz
- brauen Butter nach Bedarf
- Zucker und Zimt zum Bestreuen der Klöße
Im ersten Schritt schält und entkernt man die Äpfel und würfelt sie in ca. 1cm³ große Teile.
Dann zerlässt man die Butter und vermengt alle Zutaten inklusive der Apfelwürfel zu einem Teig. Die Kartoffeln reibt man roh dazu.
Als nächstes greift man sich mit 2 Esslöffeln immer eine Portion heraus und formt kleine Klöße.
In einem großen Topf bringt man Wasser zum Kochen. Wenn es anfängt zu sprudeln, dreht man auf eine kleine Stufe und hebt die Klöße hinein. Man lässt sie ungefähr 20 Minuten ziehen.
Schlussendlich serviert man sie mit brauner Butter, Zimt und Zucker.
Die Klöße sind fester als bspw. Hefeklöße und sättigen deshalb schneller. Die Zutaten sollten für 6 Personen ausreichen.