Gekappte Ballade vom angepissten Kapitalismus
(gewidmet allen Frauen im Osten, die noch immer das Sandpapier schätzen)
Es war zu Zeiten des Drosten
da gab's eine Frau aus dem Osten
die ließ ganze Stühle zerrosten
und dachte: Was soll's mich schon kosten.
Zwar lernte sie in ihrer Jugend
zu pflegen das Volksgut als Tugend
Doch 30 Jahre Konsum-Agitprop
zerrütten leider das Beste im Kopp.
So lernte sie urschten und koofen
statt sparsam zu schwofen in Boofen.
Es war also zu Zeiten des Drosten
als wieder ein Stuhl war am rosten.
Und ohne Zögern packt sie die Lehne,
ganz ehrlich, er war noch sehr scheene.
Mit kalter Mine zerrt sie ihn nach draußen
die Schreie nicht hörend
auf den Sperrmüllhaufen.
Ja, früher!
Da hätte gestrichen mit Antirostgrund
sie ganz zärtlich den alten Hund.
Und später die Leisten mit blauem Lacke.
Doch was soll das heut noch, sie hat keine Macke!
Und Zeit hat sie auch nicht für solchen Kram
weg mit dem Krempel
sie spürt keine Scham.
Und schon liegt der Stuhl
zwischen Plüschsofateilen
der Konsumindex wiehert
so was tut ihn aufgeilen.
Das wäre hier das Ende
doch zu unserem Glücke
zeigt sich hier des Kapitalismus' Lücke.
Denn durch die Zeiten
überlebte mit Trutz
des Sozialismus' Verteidiger -
wir machen es kurz:
Wir nennen ihn Lutz.
Der Lutz nun erblicket sofort
der Stuhl auf dem Sperrmüll
das ist reiner Mord!
Und ohne zu zaudern
packt er das Stück
entreißt ihm den Schicksal
bringt ihm das Leben zurück.
Das Weitere will ich nicht weiter berichten
denn die folgenden Bilder sind besser als dichten.