Übersetzung eines Blogposts zur Wirksamkeit von COVID-Impfstoffen
Das Folgende ist die Übersetzung des Blogposts https://maryannedemasi.com/publications/f/covid-19-vaccine-benefits-exaggerated-say-experts von Maryanne Demasie.
Auf ihn wurde ich durch einen Tweet von Prof. Peter C Gøtzsche aufmerksam.
Prof. Gøtzsche ist sicher unverdächtig ein Impfgegner o.ä. zu sein. Seine Bücher, u.a. "Impfen - Für und Wider" , legen davon Zeugnis ab. Er ist gleichermaßen kritisch gegenüber den Versprechungen der Pharmaindustrie wie gegenüber naturheilkundlichen Heilslehren.
Die Vorteile des COVID-19-Impfstoffs sind übertrieben, sagen Experten
12 November 2021|COVID-19
von Maryanne Demasi, PhD
Im Februar prahlte Gesundheitsminister Greg Hunt(der Gesundheitsminister von Australien, Anm. Th.P.) damit, dass der Impfstoff COVID-19 von AstraZeneca in der Primäranalyse von Phase-III-Studien einen "100-prozentigen Schutz" gegen den Tod biete.
Der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca wiederholte dies und die Mainstream-Medien berichteten über eine scheinbar beeindruckende Leistung unkritisch.
Die in der Zeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie ergab jedoch ein differenzierteres Bild.
In der Studie mit 23.848 Probanden aus dem Vereinigten Königreich, Brasilien und Südafrika gab es einen Todesfall in der Placebogruppe und keine Todesfälle in der geimpften Gruppe.
Ein Todesfall weniger von insgesamt einem war zwar eine relative Verringerung von 100 %, aber die absolute Verringerung betrug 0,01 %. (1/11.724 - 0/12.021)
In ähnlicher Weise hat die CDC-Direktorin Rochelle Walensky im Februar eine Veröffentlichung in JAMA mitverfasst, in der es eindeutig heißt:
Klinische Versuche haben gezeigt, dass die in den USA zugelassenen Impfstoffe hochwirksam gegen COVID-19-Infektionen, schwere Erkrankungen und Todesfälle sind.
Die Zahl der in den kontrollierten Studien verzeichneten Todesfälle war jedoch zu gering, um eine solche Schlussfolgerung zu ziehen.
Die 6-monatige Nachbeobachtung der verblindeten Pfizer-Studie ergab 15 Todesfälle in der Impfstoffgruppe und 14 Todesfälle in der Placebogruppe. (siehe Tabelle S4)
Letzte Woche äußerte sich Prof. Peter Doshi, Mitherausgeber des BMJ, bei einem Rundtischgespräch im US-Kapitol besorgt über die Aussagen der CDC-Direktorin.
"Die Studien ergaben keine Verringerung der Todesfälle, auch nicht bei Covid. Die Beweise waren fadenscheinig", sagte Prof Doshi.
"Diejenigen, die behaupteten, die Versuche hätten gezeigt, dass die Impfstoffe hochwirksam seien und Leben retten würden, lagen falsch. Die Studien haben dies nicht bewiesen."
Prof. Doshi fällte kein Urteil über die Impfstoffe. Stattdessen kritisierte er die Art und Weise, wie die Behörden die Studiendaten in der Öffentlichkeit dargestellt hatten.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen über die Impfstoffe wurden von den Impfstoffherstellern in hochgradig kuratierten Pressemitteilungen initiiert, die die öffentliche Meinung maßgeblich prägten und hohe Erwartungen weckten.
So veröffentlichte Pfizer beispielsweise eine Pressemitteilung, in der behauptet wurde, der Impfstoff sei "zu 95 % wirksam gegen COVID-19". Einige Wochen später wurden die tatsächlichen Studienergebnisse im New England Journal of Medicine veröffentlicht.
- In der Impfstoffgruppe hatten 8 von 18.198 Personen COVID-19-Symptome (0,04%)
- In der Placebogruppe hatten 162 von 18.325 Personen COVID-19-Symptome (0,88 %)
Der Impfstoff reduzierte das Ausgangsrisiko von 0,88 % auf 0,04 % nach zwei Monaten. Das bedeutet eine "relative Risikoreduktion (RRR) von 95 %, aber eine absolute Risikoreduktion (ARR) von 0,84 %.
Wenn also das Ausgangsrisiko für COVID-19 von vornherein sehr niedrig ist (wie bei den meisten Menschen unter 50 Jahren), ist eine 100-prozentige Verringerung des Risikos trivial.
In einem Leitartikel in The Lancet wurde die RRR(Relative Risiko Reduktion) der einzelnen Impfstoffe mit der ARR(Absoluten Risiko Reduktion) verglichen:
Bei der Angabe der Schäden des Impfstoffs verwenden die Behörden den kleineren Prozentsatz, die ARR, vermutlich um die Besorgnis der Öffentlichkeit über unerwünschte Ereignisse zu minimieren.
Wenn die Behörden bei der Darstellung von Schaden und Nutzen einer medizinischen Therapie unterschiedliche Maßstäbe ansetzen, ist das eine Irreführung der Öffentlichkeit.
Werden die Vorteile überbewertet?
Es ist allgemein bekannt, dass die Angabe von RRR ohne Angabe des ARR die Auswirkung und klinische Bedeutung einer Behandlung aufblähen oder übertreiben kann sowie die Bereitschaft der Menschen, die Behandlung zu erhalten, erhöhen kann.
Es wurde von Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding Center for Risk Literacy am Max-Planck-Institut, als die erste „Sünde“ gegen transparente Kommunikation bezeichnet. Er sagt, dies könne als "absichtliche Taktik verwendet werden, um Menschen zu manipulieren oder zu überzeugen".
„Viele Ärzte, Patienten, Gesundheitsjournalisten und Politiker verstehen Gesundheitsstatistiken nicht. Dieser kollektive statistische Analphabetismus hat schwerwiegende Folgen für die Gesundheit“, sagt Gigerenzer.
John Ioannidis, Professor an der Stanford University und der am häufigsten zitierte medizinische Wissenschaftler, stimmt dem zu.
„Nach meiner Erfahrung ist die unfähigkeit zu rechnen weit verbreitet“, sagt Prof. Ioannidis.
"Dies ist nicht nur bei Impfstoffen der Fall. Über viele Jahrzehnte hinweg war die RRR die vorherrschende Methode, um die Ergebnisse klinischer Studien zu kommunizieren. Fast immer sieht die RRR besser aus als die absolute Risikoreduktion."
Auf die Frage, ob es gerechtfertigt sei, die Öffentlichkeit über den Nutzen des Impfstoffs in die Irre zu führen, um die Akzeptanz zu fördern, wies Prof. Ioannidis diesen Gedanken zurück.
"Ich verstehe nicht, wie man die Akzeptanz durch irreführende Informationen erhöhen kann. Ich bin sehr dafür, die Akzeptanz zu erhöhen, aber dazu müssen vollständige Informationen verwendet werden, sonst werden unvollständige Informationen früher oder später zu Missverständnissen führen und nach hinten losgehen", sagt Ioannidis.
Die Art und Weise, wie die Behörden die Öffentlichkeit über die Risiken informiert haben, hat die Öffentlichkeit wahrscheinlich in die Irre geführt und ihre Wahrnehmung des Nutzens des Impfstoffs verzerrt und die Schäden heruntergespielt.
Dies ist im Wesentlichen ein Verstoß gegen die ethischen und rechtlichen Verpflichtungen der informierten Zustimmung.
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